UNTER UNS - 30. Mai 2024

Alle sollen ihre Ziele erreichen!

Matthias Sawitzki ist Gründer der Berliner Kanzlei STEUERKOPF®. Im Interview erzählt er, wie er seine Mandanten für Steuern begeistert und gegen das negative Image des Themas vorgeht.

Markanter Bart, sympathisches Lächeln. So sehen wir ihn auf der Homepage seiner Kanzlei STEUERKOPF®, die uns in bunten Farben begrüßt. Wir sind in der Kantstraße in Berlin-Charlottenburg bei Matthias Sawitzki, „Steuerberater mit Herz, Gründer mit Know-how und Experte mit Weitblick“, wie er sich selbst beschreibt.

Prozess- und Protectberatung

An seiner Profession hat ihn immer schon dreierlei interessiert: der persönliche Austausch, die unmittelbare Begegnung mit den Menschen und eine ganz persönliche Mission. Matthias Sawitzki will seine Mandantinnen und Mandanten für das Thema Steuern begeistern und es von dessen negativem Image befreien: „Die steuerlichen Gestaltungsspielräume geben uns effektive Hebel in die Hand, um den unternehmerischen Erfolg zu optimieren und zu sichern. Nicht der deklaratorische Blick zurück ist die eigentliche Mission des Steuerberaters, sondern die Prozessoptimierung und Beratung im Hier und Jetzt.“ Matthias Sawitzki hat hierfür den Begriff der Protectberatung eingeführt. Hierunter versteht er ein ganzes Bündel von Themen, die dem Schutz der Mandanten dienen: Risikominimierung, Vermögensaufbau und -sicherung. Auch haftungsrechtliche Fragen sowie die nach der bestgeeigneten Gesellschaftsform spielen hier eine Rolle. Der steuerliche Berater muss Impulsgeber und Vordenker sein. Und hier kommt das erste wesentliche Kriterium ins Spiel, die Wichtigkeit des persönlichen Austauschs: „Am Anfang steht immer ein Gespräch, um sich kennenzulernen. Stimmt die Atmosphäre? Wenn ich nicht überzeugt bin, dass wir langfristig zusammenarbeiten können, lehne ich das Mandat ab, ich benötige ein wechselseitiges Vertrauen. Auch die Bereitschaft zur maximal möglichen Digitalisierung ist für mich Bedingung. Viele meiner Mandanten sind daher eher junge Unternehmer, mit denen ich mich auf Augenhöhe austausche, das ist manchmal regelrechtes Sparring, wenn es etwa um Altersvorsorge und Vermögensaufbau geht.“

Der Steuerberater als Mediator

Da der persönliche Kontakt, die unmittelbare Begegnung von Mensch zu Mensch, eine eminente Bedeutung für ihn hat, kommt hier noch ein weiterer Strang seiner Tätigkeit ins Spiel. Matthias Sawitzki hat 2021 bei DATEV die Zusatzqualifikation zum zertifizierten Wirtschaftsmediator für steuer- und rechtsberatende Berufe erworben, ein 18-tägiger Ausbildungsgang, den DATEV seit nunmehr 20 Jahren anbietet. In dieser Funktion hat er schon eine ganze Reihe von Streitfällen beratend einer außergerichtlichen Lösung zugeführt. „Mich begeistert die Systematik, mit der man an Konfliktfälle herangehen kann. In der Ausbildung zum Steuerberater lernt man das so nicht. Es gilt, die eigenen Emotionen völlig auszublenden, um die der Konfliktparteien umso besser zu verstehen; das ist oft angewandte Psychologie, die mir auch generell zu einem besseren Verständnis der Menschen um mich herum verhilft. An die Praxis habe ich mich dann zunächst als Co-Mediator herangetastet, doch inzwischen biete ich diese Leistungen aktiv an, und ich darf sagen: mit Erfolg. Typische Fälle sind etwa Konflikte zwischen Gesellschaftern, die sich trennen wollen, oder die Entflechtung von Vermögenswerten bei einer Ehescheidung, einschließlich einer Betrachtung aller steuerlichen Konsequenzen der zu treffenden Vereinbarung, an deren Ende es keine Verlierer geben sollte. Alle sollen ihre Ziele erreichen.“ Das Geschäftsfeld entwickelt sich allmählich und in gewissem Sinne ganz von selbst durch das Netzwerk der Mediatoren und Mundpropaganda. Auch wenn es gar nicht unmittelbar um wirtschaftliche Interessen geht, sondern etwa um die Entstörung von Konflikten innerhalb Teams oder Strukturen, darum, festgefahrene Konflikte aufzulockern und einen Perspektivwechsel innerhalb der Parteien zu schaffen, verhelfen ihm die Mediationstechniken nicht nur zu gangbaren Lösungsvorschlägen, sondern bescheren ihm auch als Mediator wie als Mensch den Ruf eines ehrlichen und unabhängigen Vermittlers. Die Mediation selbst besteht aus iterierenden Gesprächsrunden, meist in der Kanzlei, in der die Parteien dann ein Zukunftsszenario erarbeiten, das allen gerecht wird. „Eine gelungene Mediation“, so Matthias Sawitzki, „ist nicht nur in der Sache ein Erfolg, sondern auch menschlich ein überaus befriedigendes Erlebnis.“

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Carsten Seebass

Redaktion DATEV magazin

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