Medizinische Versorgungszentren - 27. August 2024

Optimierung der Finanzbuchhaltung

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) spielen eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Seit ihrer Einführung durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz 2004 hat sich ihre Zahl kontinuierlich erhöht, 2022 gab es über 4.500. Besonders seit 2016, nach der Einführung fachgleicher MVZ, steigt ihre Anzahl deutlich. DATEV unterstützt mit branchenausgerichteten Standardlösungen.

MVZ stehen vor der Aufgabe, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu gewährleisten und gleichzeitig komplexe administrative und finanzielle Aufgaben effizient zu managen. Die Digitalisierung bietet hier wertvolle Unterstützung, wobei sich DATEV als etablierter Lösungsanbieter für diese Branche positioniert hat.

Egal ob der Steuerberater die Buchführung im Rahmen eines Auftrags in der Kanzlei erstellt, das MVZ Buchungsinformationen vorerfasst oder ob das MVZ als Selbstbucher tätig ist: Wenn unterschiedliche Buchführungssoftware verwendet wird, kann es zu Inkompatibilitäten und ineffizientem Datenaustausch kommen. Die manuelle Übertragung von Daten zwischen verschiedenen Systemen ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig. Die gemeinsame Nutzung von DATEV-Lösungen beseitigt diese Probleme, da sowohl Steuerberater als auch Mandant auf dieselbe Plattform zugreifen können. Dies erleichtert den Datenaustausch erheblich, reduziert potenzielle Fehlerquellen und unterstützt den Steuerberater in seiner Beratungsleistung, wodurch die Zusammenarbeit insgesamt effizienter und effektiver gestaltet wird.

DATEV-Lösungen bieten somit nicht nur eine zuverlässige Plattform für die Finanzbuchhaltung, sondern auch eine solide Basis für eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen MVZ und Steuerberatern. Wie sehen die DATEV-Lösungen für die unterschiedlichen Szenarien von der Auftragsbuchführung bis zum selbstbuchenden Unternehmen aus?

Organisationsstruktur

In größeren MVZ mit mehreren Standorten ist die Organisationsstruktur in der Regel stark zentralisiert. Eine zentrale Verwaltung übernimmt alle wesentlichen administrativen Aufgaben, einschließlich Personalmanagement, Abrechnung, Controlling, IT, Einkauf und insbesondere die Finanzbuchführung für alle Standorte. Diese zentrale Instanz koordiniert die Abläufe und sorgt für die Einhaltung rechtlicher und administrativer Vorgaben. Die Niederlassungen, die oft über verschiedene Regionen verteilt sind, konzentrieren sich hauptsächlich auf die Patientenversorgung. Administrative Aufgaben werden minimiert, um den Fokus auf die medizinische Versorgung zu legen.

In der Finanzbuchführung ist die Datenzusammenführung eine Herausforderung, da die verschiedenen Standorte häufig dezentral arbeiten. Unterschiedliche Software-Systeme und lokale Buchhaltungspraktiken erschweren die zentrale Erfassung und Konsolidierung von Finanzdaten. Die Nutzung eines einheitlichen DATEV-Finanzbuchführungssystem mit einem einheitlichen Kontenplan und der DATEV-Cloud erleichtern diesen Prozess, da die Finanzdaten jederzeit aktuell sind, ohne umständlich Daten austauschen zu müssen.

Digitale Ein- und Ausgangsrechnungen können über DATEV komplett verwaltet werden. Zur digitalen und revisionssicheren Verwaltung und Archivierung der elektronischen Belege benötigt der Nutzer ein Dokumenten-Management-System. Bei der Belegbearbeitung werden auch automatisch die entsprechenden Buchungssätze für die Finanzbuchführung generiert. MVZ können entweder die Partnerlösung ELO for DATEV als on Premises-Lösung oder DATEV Belegfreigabe in der Cloud nutzen.

Der Zahlungsverkehr ist zentral, da Zahlungen von Patienten, Krankenkassen und anderen Kostenträgern korrekt zugeordnet und verarbeitet werden müssen. Unterschiedliche Zahlungsziele und die Vielzahl an Transaktionen können die Effizienz beeinträchtigen. DATEV ermöglicht mit seiner Software-Lösung eine effiziente Abwicklung und automatische Zuordnung von Zahlungseingängen, unterstützt durch integrierte Online-Banking-Funktionen. So können der komplette Kreditorenüberweisungs- als auch der Debitorenlastschriftbereich elektronisch in DATEV abgewickelt werden.

Das Mahnwesen ist eng mit dem Zahlungsverkehr verknüpft und erfordert die rechtzeitige Identifikation ausstehender Zahlungen. Verzögerungen können zu Liquiditätsengpässen führen. DATEV automatisiert das Mahnwesen und sorgt dafür, dass offene Posten überwacht und Mahnungen rechtzeitig wahlweise per E-Mailversand oder beleghaft generiert werden, um die Liquidität des MVZ zu sichern.

Wichtig ist auch der Branchenvergleich. Um die finanzielle Leistung des MVZ zu beurteilen, ist es notwendig, die eigene Kosten- und Erlössituation im Vergleich zur Branche zu analysieren. DATEV bietet dafür spezielle Analyse- und Reporting-Tools optional ein Branchenpaket für Ärzte und Zahnärzte, das einen optimierten Kontenrahmen und branchenspezifische Betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA) umfasst.

Eine besondere Möglichkeit bei Nutzung des optionalen Branchenpakets für Ärzte bietet die freiwillige Datenmeldung ZiPPzur bundesweiten Befragung des Zentralinstituts (Zi) für die kassenärztliche Versorgung. Teilnehmende Einrichtungen erhalten beim Zentralinstitut Zugang zu detaillierten Auswertungsergebnissen und einem Praxisbericht, der wichtige Kennzahlen zur eigenen Praxis liefert und Vergleiche mit dem Fachgebiet ermöglicht. DATEV unterstützt die strukturierte Erfassung und Aufbereitung der Daten für das ZiPP.

DATEV bietet für MVZ auch die Standardmöglichkeiten zur partnerschaftlichen Integration von vor- und nachgelagerten Software-Systemen an. Die DATEV Lösung ist daher eine äußerst geeignete Lösung und seit Jahren etabliert für die Finanzbuchhaltung in den MVZ.

Zu den Autoren

AN
Ali Nada

Berater für Rechnungswesen und Prozessoptimierung, Betreuung der Branchenlösungen für Ärzte & Zahnärzte bei DATEV

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MH
Martin Hoppe

Leitender Berater Außendienst bei DATEV

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