Rund 41,8 Millionen Haushalte gibt es in Deutschland und längst nicht alle mit gigabitfähigen Anschlüssen. Laut der Gigabit-Studie von VATM und Dialog Consult wird es bis Ende Juni 15,2 Millionen davon in Deutschland geben.

Zwar klingen 15,2 Millionen Gigabit-Anschlüsse gegenüber 41,8 Millionen Haushalten nicht besonders viel. Dennoch darf man dabei nicht vergessen, dass der Zuwachs allein im ersten Halbjahr 2019 9,9 Prozent beträgt, was 4,2 Millionen mehr gigabitfähige Anschlüsse bedeutet. Das ist das Ergebnis der ersten Gigabit-Studie von VATM und Dialog Consult.

„Die Zahlen sind gut, die Wettbewerber bauen immer schneller. Aber ohne eine konsequentere Politik, den Einsatz neuer Technologien, Bürokratieabbau und Regulierung und ohne dass die Telekom endlich Glasfaser den Vorrang vor Kupfer einräumt, werden wir die Ziele der Bundesregierung nicht mehr erreichen können“, stellt VATM-Präsident Martin Witt mit aller Deutlichkeit fest. „Wir haben mit 15 Millionen gigabittauglichen Anschlüssen – also Kabelanschlüssen und Glasfaser bis zum Haus/Endkunden – bei hohen Zuwachsraten auf Seiten der Wettbewerber ein sehr gutes Ergebnis erreicht.“

94,7 Prozent der gigabitfähigen Anschlüsse stammen von den Wettbewerbern, so ein Ergebnis der Studie. Allein 4 Millionen HFC-Anschlüsse (Hybrid Fiber Coax) wurden seit Ende 2018 mit DOCSIS 3.1 auf Gigabit-Fähigkeit aufgerüstet. Die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse (Fibre-to-the-Home/-Building) ist in Deutschland um 10 Prozent auf rund 4,04 Millionen gestiegen. Davon haben die Wettbewerber 80 Prozent der FTTB/H-Anschlüsse (3,24 Millionen) in Deutschland gebaut.

„Mit dem smarten Mix der Gigabit-Technologien kommen wir gut voran. Das gigabitschnelle Kabelnetz konnte hier im letzten halben Jahr einen signifikanten Beitrag leisten. Nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land. Dort haben wir pro Einwohner im letzten halben Jahr sogar mehr Gigabit-Anschlüsse geschaffen als in Städten und Ballungsgebieten. Aber das ist kein Grund sich auszuruhen – erst recht nicht auf dem Land“, sagt Dr. Christoph Clément, VATM-Präsidiumsmitglied und Mitglied der Geschäftsleitung bei Vodafone Deutschland.

„Gerade auf dem Land besteht – was der Politik seit einem Jahrzehnt bekannt ist – der größte Handlungsbedarf“, unterstreicht VATM-Präsident Witt. In der Stadt standen Mitte 2018 83,2 Prozent der Haushalte Anschlüsse mit mehr als 100 Mbit/s Bandbreite zur Verfügung, in halbstädtischen Gebieten 53,6 Prozent und in ländlichen 19,4 Prozent (Quelle: TÜV Rheinland). „Die Politik muss die enormen Anstrengungen des Marktes flankieren, zum Beispiel durch die Abschaffung der Sonderrechte der Telekom für die Nutzung von Vectoring gegenüber FTTB/H und die Senkung der aktuell noch höher regulierten Preise für die Vermietung der alten Kupferanschlüsse“, so Witt.

Autor: Heidemarie Schuster

(c)2019
Vogel Communications Group

Bitte beachten Sie

Die Beiträge in der Rubrik "Trends und Innovationen" sind Inhalte unseres Medienpartners Vogel Communications Group GmbH & Co. KG. Sie spiegeln nicht unbedingt die Meinung von DATEV wider.

Vogel Communications Group